Traubogen DIY

Viele Paare hatten vermutlich den gleichen Traum wie wir – eine unvergessliche Sommer-Hochzeit im Juli 2020 zu feiern. Doch dann kam er, der unerwünschte Gast, der unfassbare Hochzeits-Crasher, das Maskenmonster – COVID19.

Alles war bis ins kleinste Detail geplant und seit Monaten fixiert. Doch je näher der Hochzeitstermin kam, desto häufiger telefonierten wir mit der Location dem Clostermanns Hof, prüften täglich das Landesportal NRW nach neuen Bestimmungen, hofften und bangten auf Lockerungen. Zwei Wochen vor der eigentlichen Feier entschieden wir uns dann, zum Wohle und zur Sicherheit all unser Gäste sowie uns, die Feier um ein Jahr zu verschieben. Stand März 2021: warten wir mal weiter ab :-).

Das Einzige was noch auf der Liste an offenen Punkten stand, neben Kerzen & Florist, war ein Traubogen für die Freie Trauung. Die erste Überlegung war, einfach in den frühen Morgenstunden in den Wald meines Vertrauens zu fahren und dort ein paar Birken zu fällen und mit Nägeln zu verbinden. Sonja war von der Idee nicht so wirklich überzeugt und nach kurzer juristischer Aufklärung durch meine Schwester, war diese Option ausgeschlossen – ich entschied mich für den Toom Click und Collet Service. Ich muss gestehen, dass das echt gut funktioniert hat. Auf der Webseite von Toom habe ich mir vier Birkenstämme, naturbelassen, Ø 5-9 x 180 cm ausgesucht und bestellt. Kurz darauf kam eine Mail mit dem Abholcode sowie -datum. Bei der Abholung wartet man kurz in einer seperaten Schlange, zeigte den digitalen Bestellungscode vor, bezahlt und schon waren die Stämme verladen.

Die Materialbeschaffung war noch das Leichteste, die Umsetzung machte mir mehr sorgen. Die Lösung – Vater Werner fragen! Vater ist Rentner, Camper, Heimwerkerkönig und Imker mit Leib und Seele. Nach einem kurzen Anruf zwecks Klärung des Bauvorhabens, machten wir einen Termin für die Umsetzung aus. Vater Werner hat quasi einen kleinen Baumarkt in seinem Keller und der angrenzenden Garage, von Betonmischer bis Schraubenwand, fast alles ist dort zu bekommen. Beim Morgenkaffee besprachen wir mögliche Lösungen. Vorgaben der Braut waren 1) der Traubogen muss schnell und einfach aufbaubar sein und 2) nicht so viel Rasenfläche bei der Feierlocation zerstören.

Vater hatte folgende gengeniale Lösung: mit einem ca. 40cm langen Holzbohrer, bohrten wir mittig in zwei der Stämme ein ca. 2cm Durchmesser und 40cm tiefes Loch. In dieses Loch kommt dann jeweils eine ca. 80cm lange Stahlstange, sodass die Stämme drauf gesteckt werden können. Die Stahlstangen werden vorab mit einem Hammer in den Boden geschlagen und die Stämme dann einfach nur noch drauf geschoben – fertig. Den oberen Bogenstamm haben wir ebenfalls mit Löchern links und rechts versehen und ca. 10 cm lange Holzschrauben eingelassen. Bei den tragenden Stämmen sind entsprechend passende Löcher vorgebohrt, sodass der Bogenstamm einfach aufgesteckt wird.

Das Ergebnis sieht so aus: